Melasma – Ursachen und Behandlung der Schwangerschaftsmaske

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Was ist ein Melasma?

Das Melasma (auch Schwangerschaftsmaske genannt) tritt vor allem bei Frauen auf und stellt eine Form der Hyperpigmentierung dar. Diese zeigt sich vor allem während oder nach einer Schwangerschaft. Charakteristisch für Melasma ist die Ausbreitung grosser, dunkler Flecken – vor allem im Gesicht. Besonders häufig ist die Stirn betroffen. Melasmen können aber auch andere Körperteile betreffen und treten in etwa 10 % der Fälle auch bei nicht-schwangeren Frauen und bei Männern auf. Da es sich um eine Form der Pigmentstörung handelt, sind Menschen mit dunklerer Hautfarbe allgemein häufiger betroffen. Diese Tatsache hängt mit der erhöhten Produktion und Dichte des Farbpigments Melanin in der Haut zusammen.

Formen von Melasmen

Es gibt drei unterschiedliche Formen von Melasmen: das epidermale Melasma, das dermale Melasma und eine Mischform.

Epidermales Melasma auf der Wange
Alle Formen von Melasmen treten als Verfärbung vor allem im Gesicht auf.

• Das epidermale Melasma betrifft die Epidermis, die oberste Hautschicht. Die Flecken sind bräunlich und klar abgegrenzt.

• Das dermale Melasma betrifft tiefere Hautschichten – die Dermis. Die Verfärbung geht typischerweise ins Blaugraue.

• Die Mischform ist eine Kombination aus einem epidermalen und einem dermalen Melasma. Hier geht die Farbe der Hyperpigmentierungen in eine braungraue Richtung. Da sich die farbgebenden Melaninpigmente beim dermalen Melasma und bei der Mischform in den tieferen Hautschichten befinden, kann die Behandlung hier schwieriger sein als bei einem epidermalen Melasma.

Wodurch entstehen Melasmen? Ursachen und Symptome

Das Melanin bestimmt neben der Hautfarbe auch die Farbe der Augen und Haare des Menschen. Die Produktion des Pigments in der Haut wird durch innere und äussere Einflussfaktoren wie die genetische Veranlagung, hormonelle Veränderungen, Sonne, Entzündungen und den Alterungsprozess der Haut beeinflusst. Wenn Melanin lokal begrenzt übermässig gebildet wird, kommt es zu einer Hyperpigmentierung. Dabei entstehen dunkle Verfärbungen, die den Hautteint unregelmässig erscheinen lassen.
Melasmen sind eine Form dieser Hyperpigmentierung. Sie treten überwiegend im Gesicht auf und hier besonders auf den Wangen, dem Nasenrücken, der Stirn und der Oberlippe. Teilweise kann sich auch an anderen Körperregionen, die oft der Sonne ausgesetzt sind, ein Melasma bilden, zum Beispiel auf den Händen und Unterarmen.
Die häufigste Ursache für ein Melasma ist die übermässige Bildung von Melanin durch hormonelle Veränderungen. Neben einer Schwangerschaft, die den häufigsten Auslöser darstellt, sind auch die Einnahme der Pille oder die Anwendung einer Hormonersatztherapie weitere mögliche hormonelle Ursachen für die „Schwangerschaftsmaske“.

Der umgekehrte Effekt zu einer Hyperpigmentierung ist die sogenannte Hypopigmentierung – bei lokal verminderter Bildung von Melanin sind die betroffenen Stellen heller als die umliegende Haut.


Weitere Faktoren, durch die sich Melasmen bilden können

Aber auch andere Faktoren können eine Rolle spielen: UV-Strahlung, Genetik, Alter und bestimmte Epilepsiemedikamente können Hyperpigmentierungen hervorrufen. Einer oder mehrere solcher Einflüsse können eine erhöhte Aktivität der Melanozyten verursachen. Diese Zellen liegen in der Basalschicht der Epidermis und regulieren die Pigmentierung der Haut. Somit sind sie auch für die Entstehung von Melasmen verantwortlich.
Besonders die UV-Strahlung ist ein wichtiger Auslöser oder erschwerender Faktor bei der Entstehung von Melasmen. Daher sollten Sie bei einer Neigung oder familiärer Veranlagung zu Hyperpigmentierung das Gesicht ausreichend vor der Sonne schützen. Empfehlenswert sind Sonnenschutzmittel mit hohem LSF und breitem Wirkungsspektrum. So kann eine übermässige Melaninproduktion und Bildung von Pigmentflecken verhindert werden.

Entstehung von Hyperpigmentierungen wie Melasmen
Das Enzym Tyrosinase bildet Melanin. Wenn die Melaninproduktion nicht gehemmt wird, bilden sich dunkle Flecken auf der Haut.

Melasma und Schwangerschaft

"Das Melasma tritt nicht selten bei Frauen auf: nur ein Zehntel der Betroffenen sind Männer. Bis zu 90 % aller Schwangeren sind betroffen."

Pregnant woman with one hand on her belly
Melasmen entstehen häufig infolge einer Schwangerschaft.

Tatsächlich entwickelt sich ein Melasma in den meisten Fällen während oder nach einer Schwangerschaft, wodurch es auch dem Beinamen „Schwangerschaftsmaske“ (Chloasma) erhalten hat. In der Schwangerschaft stimulieren die endogenen Hormone, vor allem das Östrogen, die Bildung von Melaninpigmenten. Dadurch entstehen Melasmen häufiger bei Schwangeren. Im Gegensatz zu Altersflecken kann sich ein Melasma jedoch von allein wieder zurückbilden. Dies geschieht nach der Geburt bzw. dann, wenn der Östrogenspiegel wieder absinkt.

Wenden Sie sich an Ihre Hautarztpraxis oder Apotheke, wenn ein dunkler Fleck anders aussieht als die anderen Flecken oder sein Aussehen verändert hat. Wenn sich Grösse, Form oder Farbe eines Pigmentflecks verändert, er juckt oder blutet, sollte ebenfalls ärztlicher Rat eingeholt werden, um eine bösartige Form auszuschliessen.

Behandlung: Melasma entfernen

Eine Schwangerschaftsmaske bildet sich in der Regel nach der Entbindung langsam wieder zurück. Sollte dies nicht geschehen, oder sich ein Melasma unabhängig von einer Schwangerschaft gebildet haben, gibt es mehrere Möglichkeiten, es zu behandeln: Zum einen das Entfernen der Flecken, zum anderen das Hemmen der Melaninproduktion.

Melasma behandeln mit Pflegeprodukten

Die schonendste Form, ein Melasma zu behandeln, ist die mit speziellen Pflegeprodukten. Diese sollten Inhaltsstoffe enthalten, welche die Melaninproduktion hemmen. Ein sehr wirksamer Inhaltsstoff ist Thiamidol. Durch die tägliche Anwendung von Pflegeprodukten mit dem Wirkstoff können braune Flecken auf der Haut bereits innerhalb von zwei Wochen sichtbar aufgehellt werden. Bei konsequenter, langfristiger Anwendung können Pigmentflecken wie Melasma so stark reduziert werden, dass sie sogar ganz verblassen. Thiamidol ist ein sehr starker Pflegewirkstoff, der die Haut nicht irritiert und sehr gut verträglich ist. Eucerin bietet mit der Pflegeserie Anti-Pigment gleich vier hochwirksame Produkte, mit denen sich ein Melasma gut behandeln lässt.

Für ein optimales Ergebnis tragen Sie morgens und abends das Anti-Pigment Double Serum auf die gereinigte Haut auf. Anschliessend wenden Sie zusätzlich morgens die Anti-Pigment Tagespflege LSF 30 an. Sie enthält neben dem Wirkstoff Thiamidol auch feuchtigkeitsspendendes Glycerin und schützt mit LSF 30 und UVA-/UVB-Schutz vor der Neuentstehung von Pigmentflecken. Abends ergänzen Sie die Pflege durch die Anti-Pigment Nachtpflege. Den Anti-Pigment Korrekturstift können Sie bei Bedarf gezielt auf einzelne dunkle Flecken auftragen.

Melasma kosmetisch entfernen lassen

Hier stehen unterschiedliche Verfahren zur Verfügung. Bitte beachten Sie: Vor einer medizinischen Behandlung von Melasma sollte immer zuerst ärztlicher Rat eingeholt werden. Nur so kann eine passende Behandlungsmethode gefunden werden.

• Chemisches Peeling

Chemical peel is applied on female forehead
Das chemische Peeling, das auf die betroffenen Stellen aufgetragen wird, lässt eine neue Hautschicht zum Vorschein kommen.

Bei einem chemischen Peeling wird eine säurehaltige Lösung auf die betroffenen Hautstellen aufgetragen, welche die oberste Hautschicht entfernt. Durch die Säure bildet die Haut Blasen, unter denen sich neue, gleichmässig pigmentierte Haut bildet. Wenn die oberste Schicht sich gelöst hat, bleibt diese ebenmässige Haut als äussere Schicht bestehen.

• Laserbehandlungen und IPL-Technologie

Woman´s face gets treated with laser-therapy
Ein Melasma kann zum Beispiel mittels Laser behandelt werden.

Eine Behandlung mit Laser oder Intense Pulsed Light (IPL) ist häufig erfolgversprechend. Allerdings werden bei diesen Behandlungen Hyperpigmentierungen wie Melasmen eher in den oberen Hautschichten aufgehellt. Tiefere Pigmenteinlagerungen wie ein dermales Melasma werden meist nur ungenügend von den Strahlen erreicht.

Sowohl das chemische Peeling als auch die Melasma-Behandlung mit Laser- oder IPL-Technologie können recht kostspielig sein. Zudem handelt es sich um invasiv Methoden, die eine postinflammatorische Hyperpigmentierung verursachen können. Weitere potenzielle Nebenwirkungen umfassen Hautreizungen, Entzündungen und Hautbrennen. 

Weitere Wirkstoffe zur Melasma-Behandlung

Um Hautverfärbungen wie Melasmen zu reduzieren, steht eine Reihe äusserlich anzuwendender medizinischer Hautpflegeprodukte zur Verfügung. Diese enthalten üblicherweise einen oder mehrere der folgenden Inhaltsstoffe:

Hydrochinon 2-4 % (rezeptpflichtig)

Hydrochinon ist ein potenter Hautaufheller. Allerdings darf der Wirkstoff wegen seiner potenziellen toxikologischen Risiken in der EU nicht in Kosmetika verwendet werden. In den USA kann Hydrochinon in Salben in Konzentrationen zwischen 2 % und 4 % von einem Arzt oder einer Ärztin verschrieben werden, geringere Konzentrationen von weniger als 2 % sind sogar ohne Rezept erhältlich.

Arbutin

Diese natürliche Hydrochinon-Quelle aus Bärentraubenblättern ist in Asien verbreitet und hier Wirkstoff in zahlreichen Hautaufhellern. Obwohl Arbutin nicht so stark wirkt wie industriell hergestelltes Hydrochinon, bestehen auch hier die gleichen Sicherheitsbedenken wie bei Hydrochinon.

Alphahydroxysäure (AHA)

Die Säure wird nicht nur von Dermatologen als chemisches Peeling eingesetzt, sondern ist auch gängiger Wirkstoff in vielen äusserlich anzuwendenden Cremes gegen Hyperpigmentierung.

Kojisäure

Als Nebenprodukt des japanischen Reisweins ist Kojisäure ein sicherer, natürlicher Inhaltsstoff. Dennoch ist er in vielen Ländern verboten. Seine hemmende Wirkung auf die Melaninproduktion ist zudem umstritten.

Vitamin-C-Derivate

Vitamin C hat sich als relativ wirksam bei der Reduzierung von Hyperpigmentierungen und Falten erwiesen. Häufig werden Vitamin-C-Derivate in Verbindung mit anderen Wirkstoffen eingesetzt, um ein zufriedenstellendes Ergebnis zu erreichen.

Retinsäure

Dieser Wirkstoff gilt zwar als äusserst effektiv, kann jedoch unangenehme Nebenwirkungen auslösen, darunter Hautirritationen und erhöhte Lichtempfindlichkeit. Da möglicherweise ein Zusammenhang mit Geburtsfehlern besteht, wird Schwangeren und Stillenden von der Anwendung der Retinsäure abgeraten.

Neben den äusserlich anwendbaren Mitteln können Sie bei Melasma weitere Faktoren berücksichtigen, damit es sich nicht weiter verdunkelt oder ausbreitet: Verwenden Sie im Rahmen der täglichen Hautpflegeroutine ein geeignetes Sonnenschutzmittel mit einem für Ihren Hauttyp ausreichend hohem Lichtschutzfaktor.

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