Wussten Sie, dass Skorbut noch bis ins 18 Jahrhundert die Todesursache Nr. 1 auf Seereisen war? Erst dann wurde bekannt, dass Vitamin-C-haltige Zitrusfrüchte die Seeleute davor bewahren konnten. Heute ist zweifelsfrei bewiesen, dass Vitamin C buchstäblich überlebenswichtig für unseren gesamten Organismus ist. Doch auch auf unsere Haut hat Vitamin C ganz erstaunlichen Einfluss. Hier erfahren Sie, wie Vitamin C auf die Haut wirken kann und warum es in der Anti-Age-Hautpflege immer beliebter wird.
Was ist Vitamin C?
Vitamin C, auch bekannt als Ascorbinsäure (von "ascorby", engl.: gegen Skorbut), ist ein für unseren Körper essentieller Nährstoff. Essentiell bedeutet: Er ist für unseren Körper lebensnotwendig und wir können ihn nicht selbst herstellen – wir müssen ihn also von aussen über unsere Nahrung aufnehmen. Glücklicherweise kommt Vitamin C in vielen Obst- und Gemüsesorten vor, beispielsweise in roher Paprika, Broccoli, Sauerkraut, verschiedenen Kohlsorten und natürlich in Zitrusfrüchten. Lesen Sie auch, wie Sie mit der richtigen Ernährung effektives Anti-Aging betreiben können.
Vitamin C ist ein wahres Gesundheitselixier für unseren Körper. Als starkes Antioxidans spielt es für unser Immunsystem eine wesentliche Rolle. Ausserdem brauchen wir Vitamin C für viele Stoffwechselvorgänge, zum Beispiel um Bindegewebe neu aufzubauen und um bestimmte Botenstoffe und Hormone zu bilden. Und noch zwei weitere wichtige Aufgaben übernimmt Vitamin C: Es fördert die Aufnahme von Eisen im Darm und es hilft dabei, krebserregende Nitrosamine aus Lebensmitteln unschädlich zu machen. Kein Wunder also, dass Vitamin C sich in vielen Nahrungsergänzungsmitteln, in rezeptfreien Medikamenten und zunehmend in Hautpflegeprodukten findet. Aber warum eigentlich in Cremes für die Haut?
Warum ist Vitamin C auch gut für die Haut?
Vitamin C hat auf gleich zwei verschiedene Weisen positiven Einfluss auf unsere Haut: Zum einen wirkt es stark oxidativ und neutralisiert damit schädliche freie Radikale. Und zum anderen unterstützt es die Collagenproduktion in der Haut.
Vitamin C gegen freie Radikale
Jeder hat wohl schon mal von diesen sogenannten freien Radikalen gehört – aber warum sind sie eigentlich so schädlich für den Körper? Ganz einfach: Bei freien Radikalen handelt es sich um instabile Moleküle, denen ein Elektron fehlt. Dieses fehlende Teilchen „entreissen“ sie gesunden Körperzellen, die danach geschädigt zurückbleiben. Dieser Vorgang nennt sich Oxidation. Solch oxidativer Stress führt unter anderem zu stumpfer und müde aussehender Haut.
Jetzt kommen Antioxidantien ins Spiel: Indem sie das fehlende Elektron „freiwillig“ abgeben, stellen sie freie Radikale quasi ruhig und machen sie damit unschädlich. Vitamin C ist ein starkes Antioxidans und hilft dabei, den Vorgang der Oxidation im Körper zu unterbinden. Man könnte sagen: Vitamin C ist der Kämpfer im Körper, der täglich freie Radikale abwehrt, und so dabei hilft, vorzeitiger Hautalterung vorzubeugen und der Haut den nötigen Schub zu geben, um jünger und frischer auszusehen.
Vitamin C unterstützt die Collagen-Produktion
Collagen ist einer der natürlichen Füllstoffe in der Haut. In der mittleren Hautschicht vernetzen sich die Collagenfasern zu einem Gerüst, das die Oberhaut auf Spannung hält. Je mehr Stränge unserer Haut dabei Halt geben, desto straffer ist sie. In jungen Jahren ist Collagen noch reichlich in der Haut vorhanden und hilft, ihr ein faltenfreies und gleichmässiges Aussehen zu geben. Mit zunehmendem Alter nimmt der Collagengehalt in der Haut jedoch ab (ab ca. 25 Jahren etwa 1% pro Jahr). Dieser Rückgang trägt wesentlich zur Bildung von feinen Linien und Falten sowie zu einem Volumen- und Konturverlust der Haut bei.
Vitamin C wird bei einem entscheidenden Schritt der körpereigenen Collagen-Produktion benötigt und ist daher unerlässlich für die Ausbildung strammer und stabiler Collagenfasern. Aber Vitamin C ist nicht nur Grundvorrausetzung für die Collagensynthese, es stimuliert diese auch. In einer Studie1 an menschlichen Hautfibroblasten konnte nachgewiesen werden, dass die Langzeitbehandlung mit Vitamin C über 5 Tage die Synthese von Collagen I und IV signifikant verbessert.
Wie wirkt Vitamin C speziell in einer Hautpflege-Creme?
Unser Körper kann Vitamin C leider nicht selbst produzieren, daher müssen wir es von aussen – durch unsere Nahrung – aufnehmen. Und weil wir Vitamin C auch nicht speichern können, sollten wir diesen wichtigen Stoff täglich zu uns nehmen.
Allerdings findet sich Vitamin C auch zunehmend in Hautpflegeprodukten – hier soll es gezielt dabei helfen, der Haut einen Schub zu geben, um sie jung, gesund und strahlend aussehen zu lassen.
Einer der Hauptvorteile einer Vitamin-C-Creme ist dabei, dass das Vitamin C genau dort wirkt, wo es soll – in der Haut. Doch nicht alle Vitamin C-Pflegeprodukte sind gleichwertig, es gibt einige Punkte, auf die Sie achten können:
- Die Form des Vitamin C:
Einige Formen von Vitamin C, wie z. B. die L-Ascorbinsäure, sind aktiver als andere. Sie sind besser erforscht und als Pflegewirkstoff anerkannt.
- Die Konzentration:
Untersuchungen haben gezeigt, dass Formeln mit über 20 % enthaltenem Vitamin C die Wirksamkeit nicht erhöhen, wohl aber Irritationen auf der Haut verursachen können2.
- Die "Frische":
Reines Vitamin C baut sich recht schnell ab, wenn es mit Sauerstoff in Berührung kommt. Am effektivsten sind daher Produkte, bei denen das Vitamin C erst unmittelbar vor der Verwendung mit dem Rest der Formel kombiniert wird.
1 Kishimoto, Y., et al., Ascorbic acid enhances the expression of type 1 and type 4 collagen and SVCT2 in cultured human skin fi broblasts. Biochem Biophys Res Commun,2013. 430(2): p. 579-84.
2 Pinnell SR, Yang H, Omar M, et al. Topical L-ascorbic acid: percutaneous absorption studies. Dermatol Surg. 2001;27(2): 137-142#