Aktinische Keratose – so erkennt man die Vorstufe des Plattenepithelkarzinoms

5 min Lesezeit
Mehr anzeigen

Zusammenfassung

Bei einer aktinischen Keratose handelt es sich um ein Frühstadium von hellem Hautkrebs (auch Plattenepithelkarzinom, bzw. Basalzellkarzinom). Zu den Symptomen gehören rötliche, raue Hautflecken an Hautstellen, die häufig der Sonne ausgesetzt sind (Gesicht, Ohren, Glatze, Arme und Hände). Zu Beginn sind die Keratosen eher tastbar als sichtbar. Es gibt verschiedene Methoden, um aktinische Keratosen zu entfernen und ihrer Entstehung vorzubeugen.

Was ist eine aktinische Keratose?

Als aktinische Keratose bezeichnet man das Auftreten rauer, rötlicher und trockener Hautareale, die oft in kleinen Gruppen auftreten. Es handelt sich bei der Hautveränderung um die Frühform des Plattenepithelkarzinoms, einer Art des hellen Hautkrebses, die umgangssprachlich auch als weisser Hautkrebs bezeichnet wird. Diese Bezeichnung ist allerdings nicht korrekt. Die Hautläsionen werden durch die Wirkung von übermässiger UV-Strahlung auf die Haut verursacht. Diese sorgt für genetische Veränderungen der Hautzellen in der obersten Hautschicht (Epidermis). Aus diesem Grund werden auch Begriffe wie „solare Keratose“ oder „Lichtkeratose“ für die Hautveränderung verwendet. Die aktinische Keratose entwickelt sich meist zunächst unbemerkt über Jahre.

Aktinische Keratose als Vorstufe von hellem Hautkrebs

Bei einer von zehn betroffenen Personen entwickelt sich aus der aktinischen Keratose ein Plattenepithelkarzinom (Stachelzellkrebs), wenn die Behandlung nicht rechtzeitig erfolgt. Es handelt sich dabei um eine bösartige Hautwucherung der Keratinozyten (hornbildende Hautzellen). Um das möglichst zu verhindern, sollten Sie die Haut vor UV-Strahlung schützen, regelmässig auf mögliche Veränderungen prüfen und eine Hautärztin oder einen Hautarzt aufsuchen, wenn Sie Anzeichen für eine Erkrankung vermuten.

Was sind die Ursachen für die Entstehung einer aktinischen Keratose?

Ursache für die Entstehung einer aktinischen Keratose ist die meist jahrzehntelange Wirkung von UV-Strahlung (auch durch das Solarium) auf die DNA der Hautzellen. Ist die Haut häufig und lang dem Sonnenlicht ausgesetzt und nicht oder nur unzureichend geschützt, können atypische Zellen entstehen, die sich übermässig stark vermehren – eine aktinische Keratose entsteht.

Risikofaktoren für die Entstehung einer aktinischen Keratose:

  • Höheres Alter (ab einem Alter von 60 Jahren steigt das Risiko)
  • Helle Hauttypen (Hauttyp I und II)
  • Häufige Sonnenbrände und/oder Nutzung von Solarien
  • Häufig UV-Strahlung ausgesetzt (durch Arbeit im Freien oder Freizeitaktivtäten)
  • Geschwächtes Immunsystem durch Erkrankungen oder die Einnahme von Immunsuppressiva
  • Lichtempfindlichkeit (auch medikamentös bedingte Lichtempfindlichkeit)
  • Veranlagung: Man selbst oder ein naher Verwandter hatte bereits Hautkrebs

Vor allem Personen, die sich berufsbedingt viel im Freien aufhalten, entwickeln aktinische Keratosen.

Woran erkennt man eine aktinische Keratose?

Nahaufnahme von Hautveränderungen bei aktinischer Keratose
Die Hautveränderungen bei einer aktinischen Keratose treten vor allem an Hautstellen auf, die häufig dem Sonnenlicht ausgesetzt sind.

Meist entsteht die aktinische Keratose an sonnenexponierten Hautstellen. Das sind Körperregionen, die häufig dem Sonnenlicht ausgesetzt sind, weshalb sie auch als Sonnenterassen bezeichnet werden. Dazu gehören:

• Gesicht
• Hals
• Nacken
• Ohren
• Stirn
• Unbehaarte Kopfhaut
• Unterarme und Handrücken

Doch wie sieht aktinische Keratose aus? So kann sich die Hautveränderung äussern:

1.  Raue Oberfläche und schuppige Flecken: Die Hautveränderung bei einer aktinischen Keratose zeigt sich meist durch trockene und schuppige, grob strukturierte Flecken. 
2.  Verschiedene farbliche Ausprägungen: Die Flecken sind meist bräunlich oder rötlich gefärbt (eine Farbveränderung kann ein möglicher Hinweis auf ein Plattenepithelkarzinom sein).
3.  Fühlbar: Anfangs sind aktinische Keratosen oft nicht zu sehen, man kann sie als „reibeisenraue“ Stellen erfühlen. 
4.  Grösse: Die Hautflecke können eine Grösse von etwa 30 bis 60 mm erreichen.
5.  Nicht schmerzhaft: Die Hautveränderungen bei einer aktinischen Keratose sind im Normalfall nicht schmerzhaft. Möglich sind aber Juckreiz und leichte Blutungen (kann ein möglicher Hinweis auf ein Plattenepithelkarzinom sein).

Die umliegende Haut kann sichtbare Blutgefässe, farbliche Veränderungen und Flecken aufweisen.

Wichtig: Wenn sich die Farbe der Hautflecke ändert, kann das bereits ein Warnsignal für die Ausbildung eines Tumors sein. Auch Verhärtungen und Blutungen können auf ein Plattenepithelkarzinom hinweisen.

Wie wird aktinische Keratose diagnostiziert?

In vielen Fällen reicht bei aktinischer Keratose die Begutachtung der Hautstelle zur Diagnosestellung

Stellen Sie eines oder mehrere dieser Anzeichen für eine aktinische Keratose bei sich fest, sollten Sie Ihren Hautarzt aufsuchen. Arzt oder Ärztin begutachten die betroffene Hautstelle – das genügt meist für die Diagnosestellung. In einigen Fällen wird zusätzlich eine Gewebeprobe entnommen, um eine histologische Untersuchung im Labor vorzunehmen.

Wie kann man der Vorstufe von hellem Hautkrebs vorbeugen?*

Eucerin actinic Control als Schutz zur Prävention von aktinischer Keratose
Eucerin® ACTINIC CONTROL MD LSF 100 für sehr hohen Schutz zur Prävention von aktinischer Keratose und nicht-melanozytärem Hautkrebs

Im Idealfall schützen Sie Ihre Haut so gut, dass es erst gar nicht zur Entstehung einer solaren Keratose kommt. Wenn Sie aber ein paar einfache Regeln befolgen, können Sie der Hauterkrankung vorbeugen:

Schützen Sie anfällige Haut vor Sonnenlicht, indem Sie zum Beispiel langärmelige T-Shirts und einen Hut mit breiter Krempe tragen. Es empfiehlt sich ein Sonnenschutzprodukt mit sehr hohem Lichtschutzfaktor, z. B. Eucerin Actinic Control mit LSF 100 für nicht ausreichend geschützte Areale.

Achten Sie darauf, dass Sie Sonnencreme richtig auftragen, – nur so schützen Sie Ihre Haut sicher vor schädlicher UV-Strahlung.

Beobachten Sie Ihre Haut, um Hautveränderungen rechtzeitig zu erkennen. Aktinische Keratosen sind nicht immer mit dem blossen Auge zu sehen. Aus diesem Grund sollten Sie regelmässig zur Hautkrebsvorsorge gehen. Holen Sie sich in jedem Fall ärztlichen Rat, wenn Sie Auffälligkeiten Ihrer Haut feststellen, die neu entstanden sind oder sich verändert haben. Je früher die Behandlung begonnen wird, desto höher sind die Chancen auf eine erfolgreiche Behandlung der Hauterkrankung.

*Vgl. dazu S3-Leitlinie „Aktinische Keratose und Plattenepithelkarzinom der Haut

Aktinische Keratose behandeln

Wenn Sie die aktinische Keratose rechtzeitig behandeln lassen, kann eine Weiterentwicklung zu hellem Hautkrebs in den meisten Fällen verhindert werden. Verschiedene Therapieoptionen stehen zur Auswahl. Bei der Entscheidung, welche Therapie durchgeführt wird, ist ein Kriterium, ob die aktinischen Keratosen einzeln oder flächig vorkommen (als Feldkanzerisierung). 

Es gibt sogenannte läsionsgerichtete und feldgerichtete Therapien. Gemeinsam mit Arzt oder Ärztin stimmen Sie ab, welche Form der Behandlung für Ihren individuellen Fall am besten geeignet ist.

Diese Behandlungsmethoden kommen infrage:

  • Photodynamische Therapie (PDT): Auf die betroffenen Hautstellen wird ein Photosensibilisator in Form einer Creme aufgetragen. Er lagert sich in den aktinischen Keratosen ein, die dann mittels Bestrahlung zerstört werden.
  • Topische medikamentöse Therapie: Bei dieser Behandlungsform kommen Wirkstoffe zum Einsatz, die das Immunsystem stimulieren sollen. Auf diese Weise wird eine Entzündung der Haut ausgelöst und die aktinischen Keratosen werden abgestossen.
  • Kryochirurgie (Kältetherapie): Das Tumorgewebe wird mit flüssigem Stickstoff vereist und auf diese Weise zerstört.
  • Kürettage und Austrocknung: Betroffene Hautareale werden mit einer Kürette (chirurgisches, löffelförmiges Instrument) abgeschabt.
  • Laserbehandlung: Laserbestrahlung zerstört die aktinische Keratose.

Multiple aktinische Keratosen als berufsbedingte Hauterkrankung

Unter bestimmten Bedingungen können Plattenepithelkarzinome und deren Vorstufen als Berufskrankheit anerkannt werden. Diese BK (Berufskrankheit) wird als BK 5103 bezeichnet. Der behandelnde Hautarzt kann ein dazu notwendiges Diagnose- und Anerkennungsverfahren einleiten.

Händlersuche